GEOLOCK Bewerbung

Ingo Pfuhle ingo.pfuhle at geolock.de
Fri Sep 8 10:41:36 EDT 2006


Hallo Liste,

ein abschließendes Wort meinerseits zur Teilnahme der GEOLOCK an der
INTERGEO und den Listenaktivitäten dieses Tages.

Im Moment stehen folgende Kriterien für die Teilnahme:

·	Unternehmen, in deren Geschäftsmodell Freie Software ein
zentrales Element darstellt 
Dieses Kriterium erfüllen wir, da wir vorrangig OSS einsetzen und auch
gezielt die Verbreitung fördern. Dies nicht nur im GIS Bereich, sondern
auch in vielen anderen randbegleitenden Themen.

·	Aktives Engagement in der Open Source Geospatial Foundation
(z.B. OSGeo Foundation Sponsorship)
Aktives Sponsoring in Form von Geldleistungen kurz vor der Messe und den
vorangegangenen Diskussionen erscheint mir nach Tetzel unter dem
Slogan:"Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer in
den Himmel springt!" als zu „scheinheilig“. Auch kaufe ich mir keine
reine OSS Weste, sondern werde meine schmutzige eher waschen. 
Ich finde das OSGeo insgesamt gut und interessant. Was ich hier anbieten
kann, wenn hier Bedarf und Interesse besteht, wäre zur Intergeo einen
Entwickler mitzubringen, welcher zu den Themen Mapserver, PostGIS oder
PostgreSQL am OSGeo Stand vollständig produktneutral (MUTsave) als
„Standbetreuer“ zur Verfügung steht. Mir würde diese Firmenneutralität
eh keiner glauben. ;)

·	Aktive Förderung der Produktion von Freier und Open Source
Software (Entwicklung)
Ihr wisst alle selbst, dass es ungeheuer schwer ist, sich in eine
bestehende Software einzuarbeiten, an deren Erstellung man bisher nicht
beteiligt war. Da wir über eigene Ressourcen im Bereich Entwicklung
verfügen, wurden fehlende Funktionen etc. somit einfach schnell in
MUTsave implementiert. Dadurch war weder eine Beauftragung oder
Erweiterung der bestehenden Software durch uns notwendig. Dass wir im
Grundgedanken zu den sogenannten „Abgreifern“ gehören, dem kann ich
somit grundsätzlich nicht widersprechen. Dass wir MUTsave an sich bisher
nicht als OSS zur Verfügung stellen können, begründet sich darin, dass
wir das vollständige Produkt ohne finanzielle Beteiligung Dritter in
Vorleistung entwickelt haben (3 Personen * 2 Jahre à mit einigen
Verirrungen in die ESRI Welt). Wenn jemand Bedarf an der einen oder
anderen Information gehabt hätte, wäre ich der letzte gewesen der
hierauf nicht reagiert. Dieser Bedarf ist bisher von keinem an mich
herangetragen wurden.

·	Aktive Förderung der Nutzung von Freier und Open Source Software
(nicht nur Schulung, sondern z.B. auch Veröffentlichung der Unterlagen)
Die Nutzung der OSS Software wird durch uns schon im Rahmen unserer
Möglichkeiten vorangetrieben. Wir bekennen uns offen zur Gruppe der OSS
Favorisierer und haben dies beim UMN Anwendertreffen und der FOSSGIS ja
bewiesen. Bei allen Kunden arbeiten wir gezielt auf die Verwendung von
OSS hin. 
Es werden durch uns jedoch keine allgemein gültigen Unterlagen oder
Schulungen zu OSGeo Produkten angeboten. Somit gibt es, um bei diesem
Beispiel zu bleiben, auch keine für eine breite Öffentlichkeit
verwertbaren Unterlagen.

·	Übersetzung von FOSSGIS Software Dokumentationen, Online Hilfen,
etc.
Übersetzte Unterlagen werden durch uns nicht benötigt, da wir in unserem
ASP Modell hierfür keine Verwendung haben. Der Kunde in dem ASP Modell
ist nur interessiert, dass die Lösung funktioniert, wird sich mit den
zugrunde liegenden Basistechnologien nur in so weit beschäftigen, als
dass er wissen will, wer dort im Hintergrund „arbeitet“.

·	Förderung der Nutzung und Verbreitung von FOSSGIS in der Lehre
MUTsave und somit der Mapserver, PostGIS und PostgreSQL sind in der FH
Dessau im Fachbereich Geoinformationswesen als „Studentenspielwiese“
vorhanden. Die Studenten haben hier die Möglichkeit in Projektarbeiten
Fachanwendungen (z.B. FM) oder eigene Funktionen zu implementieren.
Weiterhin bieten wir jedes Jahr Studenten die Möglichkeit, sich im
Rahmen von Praktika und Diplomarbeiten vom Einsatz von OSS im GIS
Bereich zu überzeugen. Dass hier wieder Eigennutz vorhanden ist, gute
Absolventen zu rekrutieren, sei hierbei hoffentlich kein verwerflicher
Aspekt. Somit sorgen wir dafür, dass hier in Sachsen-Anhalt in der Lehre
auch OSS Produkte verwandt werden.

Abschließend:
Wer zu der Erkenntnis gelangen sollte, unsere Mitarbeit in der einen
oder anderen Weise wäre wünschenswert (OSGeo, Mapserver, PostGIS etc.)
und wir können wirklich Nützliches beisteuern oder „mithelfen“, sei
hiermit eingeladen, mich anzusprechen. Wer mich kennt, weiß, dass ich
nicht der Typ Mensch bin, der um des Ruhmes willen in einer Organisation
einen Posten erringen will, sondern vielmehr muss es dann ein Ziel
geben, zu dem ich tatsächlich etwas beitragen kann. Ich werde mich auch
nicht beim „Verteilen von unbezahlter Arbeit“ vordrängeln, werde aber im
Bedarfsfall für die Sache gern arbeiten.

Ich würde nun das OSGeo Team bitten, uns kurzfristig (bis spätestens
Dienstag) mitzuteilen, ob wir auf dem OSGeo Stand zur „persona non
grata“ erklärt werden oder nicht, da am Mittwoch eine weitere Option für
die Intergeo bei uns verstreicht.

Ich hoffe, dass diese ehrlichen Ausführungen helfen, die Entscheidung zu
fällen.

Mit besten Grüßen
Ingo Pfuhle
Prokurist





More information about the Viscom-discuss-de mailing list