[Mapbender-dev] Mapbender mit Geoserver oder Mapserver?

Arnulf Christl arnulf.christl at ccgis.de
Wed Mar 22 13:51:10 EST 2006


Hey Steve, Chris,
again someone asking whether to take MapServer *or* GeoServer. What do 
you pay me to forge the answer? :-) Nothing? Oh well, then I'll suggest 
to use *both* Map- and GeoServer.

I'll follow the dicussion, translate it to English and drop it in the 
Wiki, this might be interesting for a broader discussion of "the" SDI 
Stack. Talking about briding gaps.

Michael.Endler at dlr.rlp.de wrote:
> 
> Hallo zusammen,
> 
> seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit dem Mapbender! Für mich 
> stellt sich
> derzeit die Frage wie ich diesen am besten mit einem zugehörigen 
> Geodatenserver
> (UMN Mapserver, Geoserver) nutzen kann.
> Für mich stellen sich folgende Fragen:
> 
> Mapserver -- Geoserver

Hallo,
die Frage stellt sich nicht unbedingt. Oder andersherum, man muss sie 
nicht als entweder/oder Frage stellen. Man muss ja auch bei den anderen 
Komponenten mit unterschiedlichen Produkten leben (Datenbank von 
PostgreSQL, FreeBSD Betreibssystem, Browser von Mozilla, httpd Server 
von Apache, etc.) Ausserdem kann der MapServer kein WFS-T (also 
speichern und ändern von Geometrien) und ist auch bei lesendem WFS ein 
bisschen ruppig. Andererseits bietet der GeoServer weniger 
Eingangsformate und läuft in einer Java-Umgebung, stellt also andere 
Anforderungen an einen Produktivbetrieb.

> 1) Welches Produkt läuft stabiler, braucht weniger Ressourcen......usw?!

MapServer läuft extremst stabil, benötigt die geringsten Ressourcen und 
ist dabei der schnellste Dienst überhaupt.
GeoServer verfügt über eine Oberfläche und hat gleich noch einen Client 
mit "eingebaut", den Community MapBuilder, der in Zukunft mit Mapbender 
zusammen weiterentwickelt wird (das ist zumindest der mittelfristige Plan).

Keiner ist durchweg besser oder schlechter, die Entwicklungsschwerpunkte 
sind etwas anders gelagert. Vielleicht hinkt der Vergleich, aber wenn 
man Leute transportieren will nimmt man einen Bus, wenn man 20 Tonnen 
Kies braucht eher einen LKW. Fahrgestell und Motor sind die gleichen. 
Welcher ist besser?

> 2) Wer hat das Produkt Geoserver entwickelt?
Eine heterogene Gruppe weltweit verteilter Entwickler, ein 
Paradebesipiel verteilter Open Source Entwicklung. Die Firma "The Open 
Planning Project" hat hauptsächlich damit angefangen und ist in der 
Koordination der Entwicklung involviert. Interessanter ist aber 
eigentlich, dass GeoServer auf GeoTools basiert, und das ist die 
wichtigste Java Open Source Anwender- und Entwicklergemeinschaft, darauf 
basieren auch uDig und viele weitere Entwicklungen. Detailliertere 
Informationen gibt es auf dem OSGeo Wiki, weil GeoTools derzeit den 
gleichen OSGeo Inkubationsprozess durchläuft wie Mapbender:
http://wiki.osgeo.org/index.php/GeoTools_Incubation_Progress
http://wiki.osgeo.org/index.php/Mapbender_Incubation_Progress

> 3) Seit wann gibt es den Geoserver und den Mapserver?
MapServer ernstzunehmend ungefähr seit 1996, das ist ein Urgestein, 
entwickelt mit ForNet und NASA (als die noch Raumfahrer waren). Es gibt 
immer noch keine Entstehungsgeschichte im Netz, aber MapServer ist immer 
an den Anforderungen gewachsen, hat erst später "nebenbei" gelernt ein 
WMS zu sein. Er ist absolut stabil, es wird ihn noch lange geben, er hat 
eine riesige Anwendergemeinschaft um sich geschart und erfreut sich 
höchster Beliebtheit (wenn die Frage darauf abzielte).

GeoServer gibt es seit 2003 als V. 1.0, die Entstehungsgeschichte steht 
(Dank an Chris Holmes) auch im Netz. Der ist vielleicht am ehesten sowas 
wie der MapServer der Java-Community:
http://docs.codehaus.org/display/GEOSDOC/Introduction
GeoTools gibt es schon seit 1996 (muss ein gutes Jahr gewesen sein):
http://www.geotools.org/display/GEOTOOLS/History
Nur 1998 war noch besser, der Anfang von Mapbender...

> 4) Welches Produkt bietet die besserern Schnittstellen?
WMS und WFS sind nicht besser oder schlechter, sie werden nur richtig 
oder falsch implementiert. Das ist das schöne an Standards. GeoServer V. 
1.0 ist die WFS Referenzimplementierung des OGC, wurde seitdem aber 
nochmal gründlich überarbeitet. MapServer macht inzwischen beim WMS auch 
alles richtig, zickt manchmal etwas bei WFS und hat dort bei großen 
Datenmengen (>1 Mio) ein Performance-Problem (das aber bekannt ist und 
in einer der nächsten Versionen gelöst sein wird).

MapServer bindet GDAL/OGR ein, das ist das Schweizer Taschenmesser der 
Datenformate (Frank Warmerdam), der liest und verarbeitet praktisch alles.

> 5) Hat der Geoserver bis auf die WFS Fähigkeit weitere Vorteile?
Vielleicht die Konfigurationsoberfläche, wer es braucht. Und natürlich 
den mit ausgelieferten Community MapBuilder Client.

> 6) Was hat der Mapserver für Vorteile?
MapServer hat sicher die mächtigere Kartographie-Engine, damit lässt 
sich sogar dynamisch aus Vektordaten performant ein hochqualitativer 
ZV-Aut konformer ALK Auszug erstellen, in Deutschland wohlgemerkt. Das 
kriegt sonst keiner hin.

> Als Datenbank des Servers wird entweder eine ORACLE spatial oder 
> POSTGRESQL(PostGIS) zum
> Einsatz kommen.

"Entweder" streichen, "oder" machen. Ist aber egal, beide können beides 
ohne Einschränkung (also Oracle mit GS & MS und PostgreSQL/PostGIS mit 
GS & MS und auch durcheinander und umgekehrt). Die Hampelei mit den 
diversen OraClients spart man sich bei der Verwendung von PostgreSQL 
gleich ganz, sowohl MapServer als auch GeosServer greifen nativ zu. Und 
das ist genau der springende Punkt. Solange die Daten in einer 
gemeinsamen Datenbank schlummern ist es doch prima, wenn man den 
GeoServer fürs fein differenzierte WFS Suchen und editieren nimmt und 
den MapServer fürs grobe Massengeschäft des Karte-raushauens.
PostgreSQL ist ausserdem sparsamer (genügsamer) als Ora, einfacher zu 
administrieren und kann wirklich alles, was man für den Geodatenbetrieb 
benötigt und noch viel mehr.

> Ich bedanke mich im voraus für folgende Antworten und Diskussionen...
> 
> Mfg Michael

Bitte gerne. Die Frage wurde bereits so oft gestellt, dass wir das mal 
etwas entsaloppt ins Wiki stellen sollten.

Gruß, Arnulf.




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