[PostNAS Suite] norBIT ALKIS-Import: ungenaue politische Grenzen
Frank Jäger
urbi at orbi.space
Di Nov 12 06:38:04 PST 2024
Am 12.11.24 um 13:52 schrieb Schüttenberg, Thomas (Stadt Minden) via NAS:
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> Moin Zusammen,
>
> ich hab mal ne Frage und zwar warum werden bei der Verarbeitung bzw.
> Erzeugung der politischen Grenzen Vereinfachungen und Puffer verwendet?
>
> ...
>
> Beste Grüße
>
> Thomas Schüttenberg**
>
Moin Thomas,
die politischen Grenzen folgen immer den Flurstücksgrenzen.
Flurstücksgrenzen sind manchmal sehr kleinteilig und haben Versprünge im
Zentimeter-Bereich.
Grund 1:
Für den Umring eines Kreises, einer Gemeinde, eines Ortsteils oder einer
Flur kämen bei präziser Abbildung komplizierte Geometrien mit einigen
Zehntausend Punkten zusammen. Im dem Maßstabsbereich, in dem man diese
Flächen betrachtet, liegen diese kleinen Versprünge aber im
Sub-Pixel-Bereich, sind also für die Darstellung nicht relevant.
Es werden daher *vereinfachte Geometrien* (/st_simplify/) für die
Darstellung von *Übersichten* in kleinen Maßstäben erzeugt.
Grund 2:
Es gibt eigentlich keine Flächen-Objekte Kreis, Gemeinde, Gemarkung oder
Flur. Diese Objekte werden in der Nachverarbeitung erzeugt durch die
*Vereinigung aller Flurstücke* (/st_union/) mit der selben Zuordnung. Es
werden nebeneinandet liegende Flächen zusammen gefasst.
Durch Rundungs-Fehler in der Geometrie können dabei kleine *Löcher oder
Spalten in der Fläche* zwischen den Flurstücken entstehen. Um das zu
vermeiden, wird bei der Vereinigung ein kleiner Puffer (/st_buffer/) um
jedes Flurstück gelegt. Dieser Puffer sichert eine minimale Überlappung
und stopft so die inneren Löcher durch Ungenauigkeiten.
An der Außengrenze vergrößert dieser Puffer auch die vereinigte
Geometrie, das ist aber bei den Ziel-Maßstäben unterhalb der
Darstellungsgenauigkeit.
Im Mapfile werden diese vereinfachten Geometrien - nach meiner
Erinnerung - nur bis zu bestimmten Maßstäben verwendet.
Ursprünglich werden die Politischen Grenzen ja als *Begleitsymbole an
einer Flurstücksgrenze* angezeigt.
Die verschmolzenen, vereinfachten Flächengeometrien von Kreis-,
Gemeinde- , Gemarkung- und Flur benötigt man *nur für Übersichtskarten*,
um sich im Kartenbild zu orientieren und sich hinein zu zoomen.
Diese Geometrien sollten auch *nur für die Darstellung von
Übersichtskarten* verwendet werden und *nicht* für numerische
Operationen wie Flächenberechnungen. Sie sich durch die Vereinfachung
und Pufferung nicht präzise.
Bei der Übernahme vom Mapfile nach QGIS ist wohl vergessen worden, den
Maßstab zu begrenzen?
--
Frank Jäger
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